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Blick über den MUNA-Zaun: So laufen die Erkundungen
Die Erkundungsarbeiten der DB auf dem Gelände der ehemaligen Heeresmunitionsanstalt (MUNA) bei Feucht kommen voran. Mittlerweile hat auch die Freilegung von Funden auf den Testfeldern begonnen.
Auf dem MUNA-Gelände wurde im Zweiten Weltkrieg Munition produziert, sowie nach dem Kriegsende gelagert sowie entschärft. Das Gelände ist bis heute aufgrund der Kampfmittelbelastung für die Öffentlichkeit gesperrt. Die BImA ist die Eigentümerin des Geländes und stellt der DB die Flächen für die Dauer der Untersuchungen bereit.

Bei den Erkundungen werden unter anderem neue Grundwassermessstellen gebohrt. Ehemalige Bunker sollen testweise geräumt werden, ebenso wie ausgewählte Testfelder. Für die Erkundungsuntersuchungen wurde ein umfangreiches Sicherheitskonzept erstellt. Eine Umweltbaubegleitung unterstützt zudem die Arbeiten vor Ort und stellt die Einhaltung naturschutzfachlicher Regeln sicher. Einen umfangreichen Einblick in die Erkundungsuntersuchungen gibt auch unser erster Blogbeitrag zu diesem Thema.
Freilegung der Funde ist in vollem Gange
Bei den Testfeldern haben die Expert:innen für Kampfmittel in einem ersten Schritt eine umfangreiche Oberflächensondierung vorgenommen und dabei mögliche Objekte unter der Erdoberfläche identifiziert. Diese Sondierung konnte zwischenzeitlich für die rund 35 Testfelder abgeschlossen werden. Nun läuft als zweiter Schritt die Freilegung der identifizierten Objekte. Um hierbei die Eingriffe in die Natur zu minimieren, werden nur gezielt jene Stellen freigelegt, an denen die Oberflächensonde zuvor mögliche Funde angezeigt hat.
Die Arbeiten werden ausschließlich durch geschultes und erfahrenes Fachpersonal durchgeführt. Die Expert:innen für Kampfmittel arbeiten je nach Größe, Tiefe und Art des vermuteten Objektes entweder mit einem kleinen Bagger oder legen die Stelle von Hand mit Schaufeln frei. Sofern ein Bagger zum Einsatz kommt, werden in sensiblen Bereichen sogenannte Baggermatten eingesetzt. Diese wurden auch bereits bei der Erstellung der Grundwassermessstellen an sensiblen Stellen verwendet. Die Baggermatten verhindern eine Verdichtung des Bodens und nehmen dadurch Rücksicht auf Reptilien oder Amphibien wie beispielsweise die Gelbbauchunke.

Arbeit von Hand minimiert Eingriffe
In vielen Fällen wird schon aus Sicherheitsgründen kein Bagger eingesetzt, sondern auf eine Grabung von Hand zurückgegriffen. Diese minimiert den Bodeneingriff ohnehin, da mit den meisten Funden oberflächennah zu rechnen ist. Auch werden damit Auswirkungen für die Natur minimiert. Selbst in Testfeldern innerhalb der Waldbereiche des Geländes kann i.d.R. ohne Auswirkungen für die Bäume gearbeitet werden. So war bislang (Stand: 13.12.2022) noch keine einzige Baumfällung im Rahmen der Erkundungsuntersuchungen auf dem Gelände erforderlich.
Mögliche Fundobjekte werden nach der Freilegung vor Ort von den Expert:innen für Kampfmittel inspiziert, klassifiziert und je nach Art und Zustand vorzugsweise vorsichtig transportiert, gesichert und bei Bedarf durch den zuständigen Kampfmittelräumdienst unschädlich gemacht sowie fachgerecht entsorgt. Alle aufgefundenen Objekte werden genau erfasst und dokumentiert. Aus diesen Daten werden später wichtige Erkenntnisse zum Gelände und einer möglichen Räumung gewonnen.
Die laufenden Erkundungsuntersuchungen stellen ausdrücklich keine Vorfestlegung der DB auf den Standort MUNA dar und werden unabhängig vom laufenden Raumordnungsverfahren durchgeführt.
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Die ausgelegten Baggermatten verhindern eine Verdichtung des Bodens. -
Auch bei der Bohrung der Grundwassermessstellen waren Baggermatten im Einsatz. -
Die Bohrkerne wurden bei der Bohrung der Grundwassermessstellen entnommen. -
Zwei neu erstellte Grundwassermessstellen sind fertig. -
Ein Testfeld in einem bewaldeten Bereich ist angelegt. (Foto: KSU Kampfmittelsondierung) -
Die markierten Bahnen zeigen die Laufwege für die Sondierung an. -
In vielen Fällen werden mögliche Funde von Hand freigelegt. -
Ein Testfeld während der Freilegung von Funden. (Foto: KSU Kampfmittelsondierung)
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